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FOTO  BUCH   KUNST

edition kanu

soeben erschienen

simulakrum

Einladungskarte Michael Schreiner Regensburg

Michael Schreiner
Urban Sulpture

Einzelausstellung

Kunstraum des Neuen Kunstverein Regensburg e.V.
Schwanenplatz 4, 93047 Regensburg

Begrüßung: Renate Haimerl Brosch, 1. Vorsitzende
Einführung und Moderation Künstlergespräch: Wolfram Schmidt
Neue Öffnungszeiten: Fr: 18 bis 20 Uhr, Sa und So: 14 bis 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 27. Oktober bis 26. November 2023
Ausstellung im Rahmen des Internationalen Festivals Fotografischer Bilder

urban sculpture

Andrea Sandner
Pole und Horizonte, 2023

Katalog zur Ausstellung in der Schwäbischen Galerie, Oberschönenfeld

24 Seiten
21 x 21 cm, Softcover, klammergeheftet

12,00 €

ISBN 978-3-9824369-3-7

pole und horizonte, 2023
Faltblatt © Foto Wolfgang Mennel

simulakrum

Fotografien von Wolfgang Mennel

32 Seiten
21 x 28 cm, Softcover, Fadenheftung

15,00 €

ISBN 978-3-9824369-2-0

simulakrum
Faltblatt © Foto Wolfgang Mennel

tritonus

Fotografien von Michael Schreiner, Wolfgang Mennel und Jochen Eger.

Kunstverein Bobingen

23.10.-20.11.2022

diaphan
Faltblatt © Foto Wolfgang Mennel

DIAPHAN

Fotografien von Michael Schreiner und Wolfgang Mennel
mit einem Text von Volker Demuth

128 Seiten, Hardcover, Fadenheftung

28,00 €

ISBN 978-3-9824369-0-6

diaphan

EDITION KANU

Wir interessieren uns für Kunst auf Papier, für Papier als Kunst.

Für Kunst als Buch, und Bücher aus Kunst.

Für Fotografie als Fotokunst.

Für Kunst als Fotografie.

Faltblatt © Foto Wolfgang Mennel
edition kanu

Im Glauben

| wolfgang mennel |

Seit vielen Jahren war mir klar, dass man Katholiken, Freudianer, Marxisten und Patrioten in den gleichen Sack stecken muss. Ich will damit sagen, jeden, der an etwas glaubt, gleichgültig woran; jeden, der argumentiert, weiß oder denkt, indem er gelernte oder ererbte Gedanken wiederholt. Ein Mensch mit einem Glauben ist gefährlicher als ein hungriges Raubtier.

Juan Carlos Onetti, Lassen wir den Wind sprechen, S. 13

Der Fotograf glaubt, ein gutes Foto aufgenommen zu haben. Allerdings weiß er nicht genau, was ein gutes Foto ist.

Schwarz-Weiß-Foto

Die Kluft zwischen Vergangenheit und Gegenwart ermisst sich vielleicht an dem Licht, das zwischen den Schatten auf den Boden fällt, das auf den Gesichtern liegt und die Falten eines Rockes hervorhebt, an der dämmrigen Helligkeit eines Schwarz-Weiß-Fotos, ganz gleich, zu welcher Tageszeit die Aufnahme entstanden ist.

Annie Ernaux, Die Jahre

Landkarte aller Schritte

| wolfgang mennel |

„Er fragte sich, wie die Landkarte aller Schritte, die er jemals gemacht hatte, aussehen würde und welches Wort man daraus würde lesen können.“

Paul Auster, City of Glass

Meine Landkarte aller Schritte würde auch diesen Ort enthalten: Ravensburg, Burgstraße, vor dem Stammhaus des Otto Maier Verlages. Ein historisches Foto kann das belegen. Hier belegt ein Foto allerdings nur, dass es diesen Ort überhaupt gibt.

Abfall

„Ausgangspunkt eben war ein bekanntes Foto von Foucault, das mir in den Sinn kam, wo er an einem großen, fast wohnzimmerartigen Schreibtisch sitzt, Papiere und Bücher vor sich und neben sich, und UMGEBEN von lauter Büchern, die Wände hinter ihm; Regale von oben bis unten, voll, lauter Bücher. Daß DAS die Position der Rede der Wissenschaft wäre: aus der Fülle alles bisher gesagten sprechen.“

Eine Notiz vom 15.4.98 aus dem Buch von Rainald Goetz: „Abfall für alle“. Ein einjähriger Schreibzwang: alles aufschreiben, und alles ist aufschreibenswert. Aber, wer alles aufschriebe, dem bliebe keine Zeit zum Leben. Aus der Art der Produktion dieser Texte resultiert die Qualifizierung als Abfall. Aber das ist natürlich bloß kokett, solange alles zwischen zwei Suhrkamp-Buchdeckel gepresst wird. Gewiss ist das Literatur. Schnell und schmutzig. Da war Instagram noch nicht erfunden und social media ein Tier mit 11 Buchstaben.

Wir schätzen den Abfall nicht gering, weder den buchstäblichen noch den echten. Jeder Papierkorb ist ein Buch, in dem es einen Text zur Lage der Gesellschaft zu lesen gibt. Täglich neu und duftend.

Foto: Michael Schreiner, Archäologie der Gegenwart, 2023

Bewegte Bilder

| wolfgang mennel |

Jedes Bild ist ein Anfang, oder ein Ende, oder ein Augenblick dazwischen. Jedes Bild erzählt eine Geschichte. Zwischen zwei Bildern gibt es augenblicklich einen Zusammenhang. 24 Bilder in der Sekunde imitieren das Leben. Aber nicht in Robert Franks Filmen. Die imitieren nichts. Die sind lebendig.

„Ich hasse diese Geschichten mit einem Anfang und einem Ende“, hat Frank gesagt.

Foto – Bild

| wolfgang mennel |

Gestern kein Bild gemacht. Nur ein Foto. Unfreiwillig christlich gewesen, indem ich mir kein Bild gemacht habe.
„Du sollst Dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist.“, so das Bilderverbot der Bibel. Brechts Herr Keuner, der mir in vielem mehr Aufschluss gibt als andere alte Männer, macht sich auch kein Bild, er neigt gleich zum Plan:
„Was tun Sie“, wurde Herr Keuner gefragt, „wenn Sie einen Menschen lieben?“ „Ich mache einen Entwurf von ihm“, sagte Herr Keuner, „und sorge, dass er ihm ähnlich wird.“ „Wer? Der Entwurf?“ „Nein“, sagte Herr Keuner, „der Mensch.“

Ich bleibe beim Bild. Ein Foto fliegt vorbei; ein Bild kommt näher.

Foto: Wolfgang Mennel, 2023

edition kanu – blog

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